Die Geschichte von Lilly, Willy und Milly

Anfangsbildb

In einem alten, grossen Schloss lebt ein kleines Gespenst namens Willy. Er ist ein sehr schüchternes kleines Gespenst und hat sehr oft grosse Angst. Die anderen Gespenster wollen nicht mit Willy spielen, weil Willy niemanden erschrecken kann, denn er fürchtet sich selber vor den Menschen.

Traurig und einsam schwebt Willy an einem regnerischen Tag durch die alten Gemäuer des Schlosses. Die Regentropfen klatschen gross und nass an die Fensterscheiben. Donnergrollen erschreckt den kleinen Willy, der vor dem Blitz flüchtet.

Da trifft er auf Lilly, die kleine Spinne. Lilly stöbert gerne in den Ecken des Schlossturmes, denn sie fürchtet sich vor gar nichts. Als sie Willy sieht, erschreckt sie sich auch nicht, sondern fragt ihn geradeheraus: “Du siehst aber erschrocken und traurig aus, was ist denn mit dir los?”

Erst jagt Lilly ihm einen mächtigen Schrecken ein. Weil die Spinne aber so klein und freundlich ist, erzählt er ihr von seinem Kummer: “Die anderen lassen mich nie mitspielen, sodass ich immer allein zurück bleibe. Und jetzt ist da auch noch diese Sache mit dem Blitz und Donner. Die machen mir ziemlich Angst.”

Da lacht Lilly und sagt zu dem kleinen Gespenst: “Dann lass uns doch zusammen Verstecken spielen.”

Sie gehen zusammen in den Keller, denn dort kann man sich am besten verstecken, meint Lilly.

Willy fragt ängstlich: “Ist das denn nicht gefährlich im Keller?”

Lilly lacht: “Aber nein, ich war schon so oft im Keller, dort ist es nur etwas feucht, aber Angst brauchst du keine zu haben.”

Im Keller angekommen, spielen sie verstecken, bis sie auf einmal ein kleines Loch in der Kellermauer entdecken.

“Lass uns doch mal nachschauen, was in diesem Loch steckt”, sagt Lilly aufgeregt und verschwindet in der Mauer.

Trotz grosser Angst und mit einigem Zögern folgt Willy ihr in den engen, dunklen, modrigen Gang. Am Ende hören sie auf einmal seltsam piepsige Geräusche und sehen etwas Kleines herumflitzen. Es ist die kleine Maus Milly.

Die schaut die beiden mit grossen, runden Augen an und fragt: “Wer seid ihr denn, und was macht ihr in meinem Zuhause?”

“Wir spielen verstecken, magst du mitspielen?”

Da freut sich auch Milly die kleine Maus, denn sonst hat sie ja niemanden zum Spielen.

Von da an sind die drei die besten Freunde und erleben spannende Abenteuer.