Winter

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Es ist Winter und draussen schneit es, nur drinnen ist es wunderbar warm und Lilly hat Tee gekocht. Den trinken die drei Freunde gemeinsam, denn sie brauchen eine kleine Pause nach der ganzen Schlepperei des Weihnachtsbaumes hinauf auf den Turm. Denn morgen ist Weihnachten und Willy und Lilly sind ganz aufgeregt vor Freude. Nur Milly schaut ab und zu traurig auf die Schneeflocken, die draussen lustig vor dem Turmfenster herumtanzen.

„Was ist los Milly?“, fragt Willy neugierig.

Milly seufzt: „Der Schnee ist ja schön, aber er macht mich ganz traurig, denn wenn es so viel Schnee hat, dann kann ich meine Eltern diese Weihnachten gar nicht sehen.“

„Aber wieso denn das?“, fragt Lilly, die das nicht verstehen kann.

„Es ist ein langer, weiter Weg vom Schloss Ringelblum hierher und bei so viel Schnee, Eis und Kälte würden Mama und Papa erfrieren.“ Traurig schnieft Milly und lässt die kleinen Mäuseschultern hängen.

„Arme Milly “, sagt Lilly, „dann lass uns jetzt ein Teil deiner Familie sein.“

Willy stupst Lilly an: „Du, wir sollten jetzt die Weihnachtsgeschenke einpacken gehen.“ Er zwinkert Lilly zu.

„Au ja, aber das muss jeder alleine machen, sonst seht ihr ja, was ich für euch einpacke“, lacht Lilly und klettert noch geschwind auf den Weihnachtsbaum um den goldenen Stern auf der Spitze anzumachen.

„Ja, dann geh ich auch die Geschenke einpacken“, seufzt Milly und zottelt davon.

Heimlich schleicht Willy zu Lillys Zimmer im Turm.

„He, das soll doch geheim bleiben!“, ruft Lilly und setzt sich auf ein Geschenkpaket für Willy.

„Eben, und ich habe eine tolle geheime Geschenkidee für Milly!“, sagt Willy voller Stolz. „Es gibt einen geheimen Gang ins Schloss Ringelblum, den kennen nur die Gespenster. Durch den könnten wir doch Millys Eltern zum Weihnachtsfest holen.“

„Das ist ja super“, ruft Lilly und macht einen kleinen Freudentanz.

Also machen sich die beiden durch den geheimen Gang auf nach Schloss Ringelblum. Plötzlich stolpert Willy über eine Kiste. „Die nehmen wir mal mit“, sagt Willy und packt sie unter den Arm. Bald schon kommen sie im Schloss Ringelblum an. Wie erschrecken sich da die armen Eltern von Milly erst. Doch als die beiden Freunde sagen, dass sie eine Überraschung für Milly planen, kommen sie voller Freude mit.

„Wie wäre es, wenn ihr beiden in diesem Geschenkkarton warten würdet? Das gibt eine tolle Überraschung für Milly, die euch sehr vermisst, wenn sie euch dann auspackt.“

Das finden alle lustig und die Eltern verstecken sich im Paket für Milly.

Als sich die drei Freunde unter dem Weihnachtsbaum versammeln, staunen sie über all die vielen Geschenke, die da zusammengekommen sind.

“Wie eine richtige Familie“, seufzt Milly und eine kleine Träne stiehlt sich aus ihrem rechten Auge.

Wie aber staunt sie erst, als sie das grosse rote Paket in der schönen grünen Tannenbaum Verpackung aufmacht. Voller Freude umarmen sich Milly und ihre Eltern.

„Wie habt ihr das nur geschafft?“, fragt die kleine Maus ihre Freunde, und sie umarmen sich und tanzen alle um den Weihnachtsbaum.

Dann öffnen sie die Kiste aus dem Geheimgang. Zu ihrer grossen Überraschung finden sie ein Rezept für die besten Weihnachtsguetzli, die sie noch am gleichen Abend zur grossen Freude der Eltern backen.

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